Wofür

„Vermögenspools ermöglichen einen neuen Umgang mit Geld und Besitz. Dadurch erschaffen wir neue Systeme für ein nachhaltiges Wirtschaften jenseits des Kapitalismus.“

Dr. Markus Distelberger

Ein Vermögenspool hat verschiedene Vorteile, je nachdem aus welcher Perspektive man diese Finanzierungsform betrachtet. Auf den Punkt gebracht:

Das bringt der Vermögenspool für …

Wir wissen um die lange Geschichte ungleicher Geldverteilung und ihrer sozialen Folgen. Viele Menschen, die heute Vermögen besitzen, möchten diese Dynamiken im Grunde nicht weiter unterstützen. Im Kontext ethischer Geldanlagen ist daher der Geldbesitz leicht mit einer Art „Schuldgefühl“ behaftet – fast einem schlechten Gewissen, weil man Geld hat.

Der Vermögenspool bietet sich dafür an, solche Zuschreibungen zu überdenken. Wir könnten auch sagen: „Gut, dass ich Geld habe. Ich kann mit meinem Geld sehr nützlich und hilfreich sein. Und ich muss nicht alles einem Projekt zur Verfügung stellen. Ich kann auch verschiedene Projekte unterstützen und schauen, was sich daraus entwickelt.“

Bei alldem geht es nicht nur um Eigentümer*innen großer Vermögen*i. Alle, die ein kleines Vermögen haben (und seien es 10.000,– Euro, die gerade nicht gebraucht werden), können ein anderes Wirtschaften damit unterstützen.

Bei jeder Anschaffung mit einem Vermögenspool bleiben 10 % des Gesamtvolumens liquide auf einem Treuhandkonto. Dadurch sind auch kurzfristige Rückzahlungen möglich – in der Regel innerhalb von 3 bis 6 Monaten.

 Wenn diese Liquiditätsreserve ausgeschöpft ist, gibt es vereinbarte Wartefristen für weitere Auszahlungen.

Sollte es in einem Projekt dazu kommen, dass nicht genug neue Anleger*innen statt der austrittswilligen da sind, muss das Objekt verkauft werden; notfalls wird es durch den Treuhänder*die Treuhänder*in versteigert. Für diesen Fall ist er*sie im Grundbuch als Vertreter*in aller Anleger*innen mit einer Hypothek eingetragen worden.

  • Wer Geld in einem Vermögenspool zusammenlegt, weiß, was mit dem Geld angeschafft wird, und kann sich selbst ein Bild machen vom geplanten Projekt und von den Menschen, die dahinterstehen.
  • Eine Immobilie, die menschlichen Grundbedürfnissen (Wohnung, Nahrung ….) dient und in einer Gegend gelegen ist, wo genug Menschen leben, die einen Bedarf nach ihr haben, ist einer der sichersten Vermögenswerte.
  • Die Rückzahlung der Anteile erfolgt meist wertgesichert – dies ist häufig mehr als die bei Banken übliche Verzinsung am Sparkonto (vorbehaltlich dessen, dass auch der Immobilienwert mindestens entsprechend der Inflation steigt). Manche Projekte bieten alternativ dazu kleine fixe Zinssätze an als pauschalierte/teilweise Inflationsabgeltung.
  • Wenn tatsächlich keine neuen Anleger*innen statt der austrittswilligen da sein sollten, kann eine solche Immobilie verkauft oder notfalls durch den Treuhänder*n*die Treuhänder*in versteigert werden. Das ist ein wichtiger Punkt, der den Vermögenspool ausmacht – der Treuhänder*die Treuhänderin trägt ein Pfandrecht im Grundbuch ein auf die betreffende Immobilie, dadurch kann sie*er als Stellvertreter*in der Anleger*innen im Extremfall (sollten die Projektbetreiber*innen nicht mehr für die Liquidität sorgen) auch eine Versteigerung auslösen.
  • Persönlicher Bezug zu Unternehmen/Projekten.
  • Realer langfristiger Gegenwert in Grund, Gebäuden, Betriebsanlagen.
  • Die Einlagen werden wertgesichert gegenüber einer Inflation, oder mites werden kleine niedrige Zinsen zu fixen Zinssätzen als pauschalierte/teilweise Inflationsabgeltung gezahlt.
  • Die Einlagen sind grundbücherlich abgesichert durch den Treuhänder*in.

Vermögenspoolkapital wird im Fall einer Kombination mit einem Bankkredit teilweise als Eigenmittel anerkannt. Für manche größere Projekte ist das entscheidend, weil die Projektbetreiber*innen möglicherweise ein viel höheres Eigenkapital bräuchten, als sie haben, und so manche Projekte eventuell mit einer klassischen Bankfinanzierung nicht umgesetzt werden könnten.

Der Kapitalkreislauf ermöglicht, dass bei Rückzahlungen neue Anleger*innen in den Vermögenspool aufgenommen werden und die Rückzahlungen daher nicht erwirtschaftet werden müssen – mit Ausnahme der Abschreibung der Gebäude., Dieser Wertverlust muss sehr wohl erwirtschaftet werden.

  •  Community-Building mit Geldgeber*nnen als Anleger*innen im Projekt.
  • Wirtschaften ohne Renditedruck: weil Anleger*innen darauf verzichten, ihr Geld zu vermehren.
  • Wenn Wohnungen mit dem Vermögenspool finanziert werden, zahlen die Nutzer*innen neben den Betriebskosten und der Steuer als Miete in erster Linie die Kosten der Abschreibung (und bei reiner Vermögenspoolfinanzierung keine Kredittilgung). Daher haben die Mieter*Innen in Vermögenspool-Projekten die Möglichkeit, statt der sonst zu zahlenden höheren marktüblichen Miete, 1. zusätzlich selbst mit dem im Vermögenspool etwas anzusparen, 2. für andere Interessen Geld übrig zu haben oder 3. überhaupt einfach zu einer niedrigen Miete im Projekt zu leben. Durch diese Grundlage wird es möglich, sozial durchmischte Wohnprojekte zu etablieren verwirklichen.
  • Das Gesamtprojekt durch die niedrigeren Mieten den Vorteil, dass die Mieter*innen eher auch selbst Erspartes aufbauen und es im Vermögenspool anlegen können. Dadurch wird die Liquiditätsreserve des Vermögenspools für den Fall von Rückzahlungen genährt.
  • Bei ihrem Austritt aus dem Projekt können die Nutzer*innen ihre Einlagen aus dem Vermögenspool auch wieder entnehmen.
  • Eine in Gemeinschaftswohnprojekten sonst oft komplizierte Trennung bei Auszug wird dadurch leichter.